N'Djamena – Wikitravel (2024)

N'Djamena

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Hintergrund
  • 2 Anreise
  • 3 Mobilität
  • 4 Sehenswürdigkeiten
  • 5 Do's and Dont's
  • 6 Aktivitäten
  • 7 Sport
  • 8 Einkaufen
  • 9 Küche
  • 10 Ausgehen
  • 11 Kulturangebot
  • 12 Unterkunft
  • 13 Weiter geht's
N'Djamena
Große Moschee
Kurzdaten
Bevölkerung:1.092.000 (2012)
Höhe über NN:295 m
Koordinaten:12°6'59"N,15°4'19"O

N'Djamena (bis 1973 Fort Lamy) ist die Hauptstadt der Republik Tschad.

Hintergrund[Bearbeiten]

Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 28,1 °C, der durchschnittliche Niederschlag ist 628 mm jährlich und ist hauptsächlich auf die Monate Juni bis August verteilt.

Anreise[Bearbeiten]

Der einzige internationale Flughafen des Landes liegt in N'Djamena (IATA: NDJ) und kann seit 2007 3 mal pro Woche (Dienstag, Donnerstag, Sonntag) mit einem Airbus A330-200 der Air France von Paris aus erreicht werden (Flugzeit 5:50 Stunden. Kosten: ca. 600 €). Weitere internationale Flüge bieten Air Inter Congo, CanAir Cargo, Ethiopian Airlines, die libysche Afriqiyah Airways ab Tripolis sowie Sudan Airways ab Khartoum an. Vom Flughafen aus gibt es Taxis für den Transport zur Innenstadt, die nur knapp 2 km entfernt ist. Inlandflüge: Die "Toumai Air Tchad" offeriert mit einer Fokker 28 zwischen Ndjamena (NDJ) und Abecher (AEH) pro Woche zwei Flüge mit 150 Sitzplätzen.

Mobilität[Bearbeiten]

Leider gibt es in N'Djamena keine öffentlichen Verkehrsmittel. Was bleibt sind Taxis oder einen Fahrer zu engagieren. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte vermieden werden zu Fuß alleine unterwegs zu sein, besonders als Frau.

Nicht alle Straßen der Hauptstadt sind asphaltiert.

Nach Norden (Tschadsee) und Süden (Bongor) raus sind die Straßen noch ganz gut und man kann mit bis zu 100 km/h fahren.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten]

Eigentliche Sehenswürdigkeiten gibt es nicht. Was sich jedoch anzusehen lohnt, ist der normale Markt. Es herrscht dort dichtes Gedränge und diverse Waren werden feilgeboten. Vor allem die Art und Weise des Verkaufs von Fleischwaren ist äußerst eindrücklich. Vermutlich wird selbst ein eingefleischter Carnivore nach solchigem Anblick auf jeglichen Fleischkonsum verzichten wollen.

Außerdem gibt es einen Markt für Kunstgegenstände. Zum Verkauf werden die typischen afrikanischen Masken, Speere und Bilder angeboten.

Es ist aber empfehlenswert, mit einheimischer Begleitung öffentliche Plätze zu besuchen. Menschenmassen sind gerade in der Hauptstadt des Landes nicht ungefährlich.

Do's and Dont's[Bearbeiten]

Don't:

  • Fotografieren ohne zu fragen. Dies kann in der Hauptstadt lebensgefährlich sein. Einer weißen Fotografin wurde tatsächlich einmal ein Messer in den Rücken gerammt, als sie auf dem öffentlichen Mark Fotos schoss. In den ländlichen Gegenden ist es bedeutend weniger gefährlich.
  • Fotografieren von staatseigenen Gebäuden ist strengstens untersagt.
  • Mit unbedeckten Armen und Beinen auf der Straße rumlaufen. N'Djamena hat eine überwiegend muslimische Bevölkerung. Kurze Hosen sind tabu (und werden von der Wäscherei nicht angenommen, weil sie als Unterwäsche betrachtet werden). Polohemden für Männer ok, T-Shirts für Frauen lieber nicht. Es empfiehlt sich als Frau immer ein Tuch bei sich zu haben, dass man sich über die Schultern legt und im Restaurant abnehmen kann. Vor allem sind weite, luftige Kleidungsstücke aus Baumwolle angenehmer als enganliegende Stretchstoffe. Auch in den Außenbars der Hotels wird erwartet, dass man sich nicht in Badesachen zum Essen an den Tisch setzt, sondern vorher anzieht, auch bei 49°C.
  • Freundlichkeit beim Service erwarten.
  • Küssen und Umarmen in der Öffentlichkeit.


Do's:

  • Komplimente machen. Das Leben im Tschad ist hart, das wissen auch die Tschader. Umso mehr freuen sie sich, wenn man mal etwas Nettes über ihr Land sagt, z.B. wie gut einem der letzte Ausflug gefallen hat etc..
  • Hüte und Kappen anziehen.
  • Ein starkes Anti-Mückenspray (z.B. Anti-Brumm) sowie Malariaprofylaxe und Durchfallmittel mitbringen.
  • Gelbfieberimpfung haben. Der Impfpass sollte mitgenommen werden, da dies manchmal bei der Einreise kontrolliert wird.
  • Geduld mitbringen. Besonders Zollbeamte, Politzisten und andere offizielle geduldig und freundlich anlächeln.
  • Auf dem Land: Kugelschreiber, Zigaretten und Bonbons mitnehmen zum verschenken. Besser kein Geld verschenken.

Aktivitäten[Bearbeiten]

In N'Djamena selbst gibt es ein Musé national (nur Vormittags geöffnet da staatlich), eine große Moschee zu der Christen keinen Zutritt haben und eine Kathedrale.

Für einen Tagesausflug bietet sich das kleine Hotel in Dougia, nahe des Tschadsees an, in einer Stunde mit dem Auto zu erreichen. Pool und Essen sind gut, ein einfaches Zimmer in einer runden Hütte (mit je zwei Zimmern) mit Klimaanlage kostet 25000 CFA. Von dort aus kann man einen Bootsausflug auf dem Chari buchen, 25000 CFA pro Gruppe, egal wieviele Personen. In einer halben Stunde Entfernung davon gibt es die schönste Sehenswürdigkeit des Tschad, den Rochier Elefant. Um dorthin zu kommen sollte man einen Führer buchen, ca. 5000 CFA, und ein geländegängiges Auto haben. Leider ist direkt daneben ein Kieswerk.

Nationalparks sind leider nicht an einem Wochenende erreichbar.

In die kamerunische Grenzstadt, Kousseri, kann man auch in einem Tag fahren, allerdings braucht man für weitere Reisen ein kamerunisches Visum. Dies ist im Vorraus bei der Botschaft zu beantragen und kostet 80 Euro. Aber in Kamerun lohnt es sich einen Camtel Internet-sufstick zu kaufen, wenn man länger im Tschad ist.

Sport[Bearbeiten]

Joggen gehen kann man am besten zwischen 5 und 7 Uhr morgens und zwischen 5 und 6 Uhr abends. Die verwunderten bis verständnislosen Blicke der Einheimischen sollte man mit einkalkulieren. Es gibt auch einen Park im Norden der Stadt, der sich einigermaßen zum Joggen eignet.Tennis spielen und Schwimmen kann man in den Hotels. Die Tagespauschaule im Novotel für Pool inkl. Verzehr als Tagesgast kostet 13000 CFA (Stand: Oktober 2012).

Einkaufen[Bearbeiten]

Einkaufen in N'Djamena ist anstrengend und langwierig, da man meist in einem Laden allein nicht alles kriegt, was auf der Einkaufsliste steht. Es gibt mehrere Supermärkte wie Central Market und AG (Alimentation Général) in denen man die meisten westlichen Lebensmittel findet, aber zu entsprechenden Preisen, 99% importiert. Für frisches Obst und Gemüse gibt es einen Markt, der von 8.00 bis 10.00 Uhr besucht werden muss. Danach ist er zu. Am Freitag Nachmittag wird gar nichts verkauft.

Es gibt eine französisch gestaltete Boutique mit Restaurantbetrieb auf der Avenue Charles de Gaulle in der man Wein und Fleisch kaufen kann (zwischen 6700 CFA und 18000 CFA), aber man bekommt die gleiche Qualität billiger in der Boutique der französischen Total Tankstelle (um die 6700 CFA). Um Bier zu kaufen muss man Pfandflaschen mitbringen. Sonst behält der Verkäufer noch einmal den Wert des Warenpreises als Pfand ein, das man wiederbekommt, wenn man die Flaschen zurück bringt. Zigarettenpackung kostet am Straßenstand 500 CFA, Stange 5000. Eine Banane ca. 100 CFA.

Kleider bringt man am besten mit... wen es trotzdem reizt, auf dem Marché Central gibt es westliche Kleidung und afrikanische Stoffe zu kaufen. Afrikanische Kleidung wird bei Schneidern in Auftrag gegeben. Es ist geboten auf Taschendiebe aufzupassen und am besten mit einem Einheimischen zu gehen, denn viele Verkäufer können nur Arabisch und kein Französisch.

Der beste Eisenwarenladen liegt bei der großen Moschee, le Cinquanair.Holz kauft man am besten außerhalb der Stadt, da in der Stadt sehr teuer (sowie auch Obst und Gemüse). Man erkennt bei den Latten oft die tiefen Furchen, die die Kettensägen gegraben haben. Diese Latten schafft der informelle Sektor, ohne Sägewerke, und sie kommen meist aus der zentralafrikanische Republik, Sägewerke gibt es nur in Kamerun.

Möbel gibt es einige auf dem Schwarzmarkt, zu absurden Preisen, aber immernoch billiger als in der Boutique. Ansonsten muss man sie bei Schreinern in Auftrag geben. Auf der kamerunischen Seite gibt es einiges günstiger, sowie Kunsthandwerk und Möbel, aber der Zoll kann noch einmal einige kosten. Kunsthandwerk gibt es sonst bei einem artesanal-Laden, der kooperative Waren aus ganz Afrika verkauft, und am Eingang der Hotels und Restaurants.

Internationale Zeitungen und Zeitschriften gibt es nicht zu kaufen (Stand: Oktober 2012). Einheimische in bescheidenem Umfang. Nachrichten verbreiten sich im Tschad am zuverlässigsten über das Radio.

Küche[Bearbeiten]

Die tschadische Küche ist nicht sehr schmackhaft. Am besten bleibt man bei den wenigen ausländischen Restaurants.

Ausgehen[Bearbeiten]

Generell bieten sich die westlichen Hotels an, etwas abends etwas trinken zu gehen.

Es gibt ein Restaurant namens "Le Carnivore", welches sehr gute Fleischgerichte anbietet. Eine Bar mit gelegentlicher Livemusik sorgt für ein tolles Ambiente. Die Preise sind angemessen. Es gibt Taschenkontrollen am Eingang. Als alleinreisender Mann wird man sicherlich von schwarzen Prostituierten angesprochen.

Das angenehmste Restaurant heißt Côté Jardin, es hat gutes Essen, viele Pflanzen, und einen guten Souvenirverkäufer vor dem Eingang. Ähnlich sind auch das Central und das La Gitane.

Es gibt zwei libanesiche Restaurants, Ali Baba und Leila, in denen das Essen recht gut ist, sowie mehrere chinesische Restaurants, z.B. das Dongfang und das Hotel Shanghay.

Vor Durchfallerkrankungen aufgrund von rohem Salat und Gemüse ist man leider auch in Restaurants nicht sicher.

Als Diskotheken mit westlicher und afrikanischer Musik bietet sich das Picolo an. Wer nur lokale Musik und Einheimische möchte, ohne Prostitution, ist im Rex richtig.

Auch die Bar El Caliente mit Livemusik ist sehr nett, aber ohne Bäume und Pflanzen in einem Innenhof gelegen. Dort wird auch tschadische Karaoke gesungen, was bedeutet, dass ein Gitarrist spielt und man ohne Bildschirm-mit-Text ein Lied singt, also es auswendig wissen muss.

Hintergrundinformation: Noch 2010 galt ab 18.00 Uhr eine Ausgangssperre in N'Djamena. Junge Leute mit guten Jobs gehen heute jedoch gerne aus. Der Tanzstil der Tschadder ist nicht zu vergleichen mit anderen afrikanischen Völkern und kann eher als zurückhaltend, weniger ausdrucksstark und repetitiv beschrieben werden. Paare tanzen bei entsprechender Musik auch mal eng zusammen, trotzdem sind laszive Tanzbewegungen zu zweit tabu.

Kulturangebot[Bearbeiten]

Es gibt ein Kino aus der französischen Kolonialzeit, Le Normandie, das jahrzentelang geschlossen war und vor ein paar Jahren wieder eröffnete. Es werden zwei Filme täglich gezeigt, meist westliche und jeden Tag andere. Der Saal ist beeindruckend groß.

Das Centre Culturel Français bietet ein umfangreiches und abwechslungsreiches Kulturprogramm mit Independent Movies, Modenschauen, Konzerten und Tanzaufführungen an.

Das muslimische Kulturzentrum Maison de la Culture Baba Mustapha hat auch ein ausführliches Programm.

Das CEFOD hat eine große Bibliothek und verkauft eigene Druckerzeugnisse zu tschadischen Themen wie z.B. Konfliktbearbeitung, Kultur, Bildung und Religion, sowie Schulbücher.

Mehrere Filialen der Buchhandlung la Source, aufgebaut von einer französischsprachigen schweizer Nonne, sind in der Stadt zu finden.

Das Musé national verfügt über eine Sammlung archeologischer Funde sowie eine Schmucksammlung.

Unterkunft[Bearbeiten]

  • Das neueste Hotel ist das 5-Sterne Hotel Kempinski N’Djamena. Mit seiner eindrucksvollen Fassade aus feinstem Treventino-Marmor stellt es nach eigenen Angaben ein neues Wahrzeichen für Tschad dar. Es bietet umfangreiche Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten und garantiert höchste Standards. Die Zimmerpreise lagen im März 2007 zwischen 139 bis 289 Euro pro Person.
  • Französischen Luxus bietet das zum Starwood-Konzern gehörende Méridien Chari, wo die meisten Zimmer einen Blick auf den Park und den herrlichen Fluss Chari haben.
  • Zur Schonung der Reisekasse empfiehlt sich das Novotel La Tchadienne, das auch alle westlichen Standards aufweist. Freizeitaktivitäten wie z. B. Swimmingpool werden angeboten. Auch hier sind die Preise immer noch entsprechend "westlich". Der Preis kann durch Vorrausbuchung in Grenzen gehalten werden.
  • Weniger anspruchsvoll aber für westliche Ansprüche (Klimaanlage, Schreibtisch, eigenes Bad) auch noch annehmbar sind das Hotel Shanghai, das Hotel Sahel (auch wenn dies gerade etwas abbaut) und das Central.

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